// Chronik des Vereins

 

Die Anfänge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1919 wurden auf dem Exerziergelände des ehemaligen Infanterie-Regiments 16 (Hacketäuer) die ersten Torstangen aufgestellt. Schon nach kurzer Zeit konnte der erste Sportplatz angelegt werden. „Litze Weed“ (Weide vom Gutshof Schönrath der Familie Litz) wurde jenes Stück Weideland genannt, das später durch die Siedlung „Im Winkel“ begrenzt wurde. Mit Hacke und Schaufel schufen sich die Spieler und Mitglieder des Vereins die Möglichkeit, ihrem Hobby nachzugehen und Fußball zu spielen.

Der in Eigenregie geschaffene Sportplatz wurde zwar bis 1925 auch von der damaligen englischen Besatzung benutzt und dadurch der Spielbetrieb zum Teil behindert, aber die Situation brachte auch Vorteile. So brachten die Engländer, die ja aus dem Mutterland des Fußballs kamen, nicht nur so manch einem „Stroppen“ das Spielen bei, sondern sie sorgten auch stets für gute Stimmung und so war eigentlich immer etwas los auf dem „Rasquinplatz“. Manch einer dieser Jungen, die bei den Tommys das Spielen lernten, wurde später ein erstklassiger Spieler der 1. Mannschaft.

Die Zeit, die der SC Köln-Mülheim Nord auf dem Rasquingelände spielte, dürfte unzweifelhaft die stolzeste und traditionsreichste Zeit des Vereins gewesen sein. Manch einer der großen Vereine im Fußballsport erlebte dort das Fußballsterben. Damals zählte der Verein 1.000 Mitglieder und zu den Spielen kamen mehrere Tausend Zuschauer. Da ging ganz Mülheim mit Kind und Kegel zum Fußballspiel, selbst wenn die Mannschaft auswärts ran musste – und das zu Fuß! Auf dem Heimweg wurden dann die alten Fußballlieder gesungen, auch wenn das Spiel verloren wurde. Diese einmalige Zusammengehörigkeit ließ auch nicht nach, als 1933 die Vereine gleichgeschaltet wurden und man den Arbeiter-Sport-Verein Mülheim Nord der Einfachheit halber zwei Polizeibeamten des Reviers unterstellte.

Aber gerade in dieser Zeit sollten die Mülheim-Nordler in die Popularität hineinwachsen. Der damalige Vorsitzende Hans Weckauf überwand auf seine Art die in dieser schwierigen Zeit gegebenen Spannungen und stellte sich wiederholt gegenüber den damaligen Machthabern, vor seine Nord-Jungs, oder wie man sie damals nannte, die Blau-Weißen.

Da das Ansehen eines Vereins in Mülheim seinerzeit daran gemessen wurde, ob er in der Lage war, die Stadthalle bei Vereinsfestlichkeiten zu füllen, fanden diese auch dort statt. Darüber hinaus trug selbstverständlich der sportliche Erfolg der Fußballer mit dazu bei, den Bekanntheitsgrad über den Mülheimer Norden hinaus zu erhöhen. Der SC Nord wurde damals Sieger in der sogenannten Aufnahmeklasse und damit ein gefragter Gegner, auch in Freundschaftsspielen.

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